Wolken und Himmel zeichnen


Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Danke Reinhard, aber wir bleiben heute ausnahmsweise einmal unter den Wolken und betrachten sie mit nach oben geneigten Köpfen von der Erde aus.

Einen wolkigen Himmel zeichnen
 

Wie zeichnet man Wolken? Wie zeichnet man einen Himmel?


Wolken. In ihrer Form einzigartig, meistens grau, manchmal weiß. Im Sommer ziehen sie wie Schäfchen weit oben über Weiden und Auen, im Winter bringen sie Schnee und nasskaltes Grauen. Die Poeten unter uns wissen von der Vielseitig der Wolken, wissen, dass sie wie Gedanken im Wind ziehen, verblassten Erinnerungen ähneln oder ihren Schatten und Regen auf Wünsche legen. Aber ich kann euch sagen: Eine Wolke ist nur eine Wolke. Sie ist ein Klumpen aus Weiß und Grau. Aus der Traum, die Poeten schlucken schwer. Eine Wolke ist eine geometrisch schwer zu beschreibende Form mit weichen Konturen. Und hier sind wir schon am Punkt: Die Konturen dieses flauschigen Klumpens sind immer weicht, niemals hart und kantig. Und warum? Eine Wolke ist ein Wattebausch. Sie besteht aus Wasserdampf – und Dampf kann keine Kanten bilden.

Wolken müssen also mit weichen Konturen gezeichnet werden! Gezeichnet ist sogar der falsche Begriff, denn eigentlich müssen sie gewischt werden.

Genug geplappert, sehen wir uns den Himmel auf dem folgenden Bild an:
 
Himmel

Was fällt auf? Richtig!  Schlechtes Wetter. Nein, ich meine folgendes: Wolken beschreiben weiche, unbeschreibbare, quellende Formen, die sich miteinander mischen und eine Abfolge aus Weiß- und Grautönen zeigen.

Du sollst dir nicht das Mädchen ansehen, sondern die Wolken! Lass deine Gedanken nicht davontreiben, sie sind keine Wolken, die einfach über Grenzen ziehen dürfen. Jedenfalls jetzt nicht. Hast du’s gemerkt? Wolken sind leicht, Wolken sind fluffig. Zeichne sie also immer nebelhaft und konturlos – auch wenn die Wolken auf dem obenstehenden Bild schwer und behäbig wirken, sie sind es nicht. Verwende also einen weichen Bleistift mit viel Abrieb. Mit diesen kannst du viel schneller zeichnen, da er mehr Grafit aufs Blatt bringt und somit dunkle Flächen schnell füllt.


wolken

Als erstes solltest du versuchen, dunkle und helle Bereiche des Himmels herauszuarbeiten.  An der Stelle, an der später helle Wolken sein sollen, lässt du das Blatt einfach weiß und zeichnest nichts dazu. Das Gleiche gilt auch für die Sonne. Versuche, für den Himmelskörper eine runde, helle Form herauszuarbeiten und schraffiere nur um ihn darum. Halte den Bleistift möglichst schräg, um mit der Breitseite der Miene zu schraffieren. Dein gezeichneter Himmel solte ein bisschen wie der hier oben im Bild aussehen. Vergiss nicht, das Grafit deiner Schraffur mit einem Taschentuch zu verwischen, um einen glatteren Verlauf zu erhalten.


wolken

Als nächstes Schritt tust du eigenlich genau das Gleiche. Schraffiere dunkle Bereiche dunkel und verwische sie. Ein Pappstift / Estompen eignet sich ganz gut dafür, um Wolken punktuell zu verfinstern. Lass helle Bereich weiß und verwische dein Grafit der Wolken, die weder hell noch dunkel sind. Die Struktur der Wolkendecke entsteht dabei fast schon zufällig. Arbeite weiter an der Grundform der Wolken. Zeichne dunkle Bereiche noch dunkler, damit sie einen schönen Kontrast zu den weißen Wolken haben. Versuche die grobe Form aller Wolken klar zu definieren.

 


wolken

Nachdem die grobe Form der Wolken feststeht, kannst du sie etwas feiner modellieren. Bedenke dabei, das der Teil der Wolke, der zum Lichtpunkt zeigt (in diesem Fall die Sonne) hell angeleuchtet wird. Um diese Illusion zu Papier zu bringen, kannst du kleine helle Bereiche der Wolke wieder hellradieren. Die dunklen Bereiche, die sich auf der anderen Seite der Wolke befinden, zeichnest du dagegen noch etwas dunkler. Je nach Wolkentyp kann man den Kontrast etwas stärker oder, wie in meinem Beispiel, etwas schwächer gestalten oder ihn sogar leicht verschmieren und verwischen. Du solltest mit "plauschigen Ausstüplungen" (jaha, genau das sind Wolken) eine typische Wolkenform bilden. Zeichne dafür einfach ein paar flauschige schwarze Knubbel von unten in eine Wolke oder radiere welche von oben rein.
 

 

wolken
 
Im letzten Schritt kümmerst du dich um die Details. Dunkle Beriche müssen noch dunkler werden – verwende Estompen – und helle lichtangestrahlte Teile der Wolken solltest du nochmal mit einen sehr dünnen Radiergummi – abgeschnittenene Teile eines Radiergummis oder Radierstifte – frei radieren. Je nach Wolkentyp nimmt dieser Schritt mehr oder weniger Zeit in Anspruch.
Wenn du dann mit deinen Wolken zufrieden bist, hast du dir eine Pause verdient und kannst dich zurücklegen und über einen schönen, stimmungsvollen Hintergrund deines Bildes freuen.



 

Aufgewühlte Wolken zeichnen

Im Bild zuvor war der Himmel relativ ruhig, die Wolken einheitlich und formlos.
 

Wie zeichnet man aufgetürmte Wolken?

So beginnst du:
  Wolken, Himmel und Wind zeichnen

Schraffiere eine dunkle, gleichmäßige Fläche. Halte den Stift schräg und schraffiere in alle Richtungen. Versuche, so wenig Striche wie möglich entstehen zu lassen, sodass sich eine ebene Fläche bildet. Falls die Schraffierung zu grob erscheint, ist das nicht schlimm, weil sie später verwischt wird.

Wichtig ist bereits jetzt, dass helle Wolkenstellen auch hell bleiben! Zeichne und schraffiere nicht übereifrig in eine Fläche hinein, die später hell bleiben soll! Einmal darüberschraffiert, wird sie nie wieder richtig hell sein.


Wolken, Himmel und Wind zeichnen
 
Nachdem du alles schraffiert hast, verwischst du das Grafit mit einem Taschentuch.

Der Vorteil beim Verwischen mit einem Taschentuch ist, dass mit wenig Aufwand eine einheitliche und weiche Fläche entsteht. Der Nachteil: Die Fläche ist noch relativ strukturlos und langweilig.



Wie du vielleicht merkst, bilden sich Wolkenstrukturen von ganz allein. Wolken zu zeichnen, ist keine Zauberei, denn Wolken entstehen auf verwischten Flächen fast schon von selbst. Befinden sich Fettflecken auf dem Bild, wie bei mir, machst du einfach eine Wolke daraus. Wolken verzeihen ud verdecken so viele Fehler, dass man sich bei ihnen eigentlich bedanken müsste.


Wolken, Himmel und Wind zeichnen

Ist die Fläche nicht dunkel genug, musst du erneut darüber schraffieren und alles verwischen. Ich habe den Himmel weiter verdunkelt und aus Fettflecken Wolken gemacht. Das würde theoretisch auch mit Teerändern funktionieren. Wolken sind so vielseitig wie ein Mensch, der seine Fantasie gebraucht.


Wolken, Himmel und Wind zeichnen

Nachdem du den düstern Himmel abgedunkelt hast, kannst an den Details weiterarbeiten. Grafit sollte von jetzt an nicht mehr großflächig verwischt werden. Es würde die hellen Bereiche zerstören.

Helle Stellen, wie zum Beispiel die Sonnenseite der Wolken (die Seite, die der Sonne am nächsten steht), radiere ich mit einem zerschnitten Radiergummi hell. Zu diesem Zweck habe ich einen übergroßen Radiergummi in kleine Teile mit spitzen Kanten zerschnitten. Mit solchen Kanten lassen sich hervorragend kleine weiße Striche radieren. Die von der Sonne angeleuchteten Seiten der Wolken sind auf diese Art entstanden. Ein Radierstift eignet dafür auch ganz gut. Fahre einfach die Konturen der Wolken nach, sodass du glaubst, sie würden leuchten.

 


Wolken, Himmel und Wind zeichnen

Grafische Wolkenstrukturen bilden bei einem deutlichen Kontrast der lichtangestrahlten Ober-/Unterseiten und den gegenüberliegenden/mittigen dunklen Bereichen einzelner Wolken. An der Sonne habe ich horizontale, helle Striche zwischen die Wolken radiert, die breitgezogene Wolken symbolisieren sollen. Solche Wolken sind sehr hell und voller Sonnenglanz, weil sie unmittelbar vor der großen Himmelsmutter ziehen und deren Licht durchschimmern lassen.

Düstere Wolkenballen kannst du mit Estompen / Pappstiften punktuell hervorragend abdunkeln. Ihre Bäuch sind voller Regen und Wind, zeichne sie schwarz, zeichne sie böse, das haben sie sich verdient.


Wolken, Himmel und Wind zeichnen

Und das war's auch schon. Die hellen Oberseiten der Wolken radierst einfach noch ein bisschen heller und lässt sie nach unten hin allmählich ins Dunkle auslaufen.

Denk daran: Wolken ähneln einem Gebirge, das man nur aus der Ferne sehen kann, deswegen ist wichtig, Täler und Spitzen mit Licht und Schatten zu betonen. Und jetzt ziehe los, schnell wie der Wind, unternehme eine Wanderung durch ein Gebirge aus Flausch und Himmelsfetzen, grüße die Sonne und vergesse den Regenschirm nicht.

Falls dir das Tutorial gefallen hat, würde ich mich freuen, wenn du dich zu einer spendablen Geste hinreißen lässt und einen meiner Zeichenkurse oder Romane kaufst. Das wäre wirklich prima, würde sämtlichen dunkle Wolken meines Horizontes vertreiben und mir sogar das Erwerben eines neuen Regenschirms ermöglichen.

Vielen Dank fürs Lesen!


 
 

Mit welchen Stiften zeichnen?

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